15 Mrz

Geflüchtete aus der Ukraine in Ellerbek – ein Wegweiser

Bürgermeister Günther Hildebrand erklärt die aktuelle Situation in der Gemeinde

Der Krieg gegen die Ukraine bewegt uns alle zutiefst. Auf der Flucht vor Putins brutalen Angriffen begeben sich hunderttausende UkrainerInnen, zu 90 Prozent Frauen und Kinder, manche mit ihren Haustieren, auf die Flucht. Sie kommen mit nur ein paar Habseligkeiten, sie mussten alles zurücklassen. Mit bis zu vier Millionen Geflüchteten rechnet das UN-Flüchtlingswerk UNHCR bis zum Sommer. Migrationsexperte Gerald Knaus sieht die Welt durch den Ukraine-Krieg vor der größten Flüchtlingskatastrophe seit 1945.

Auch Ellerbek wird Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen. Unsere Organisationsstrukturen bei ELLERBEK HILFT sind seit 2015 intakt, unsere Initiative zählt immer noch 20 HelferInnen. Wir sind bereit zu unterstützen, wo immer Hilfe benötigt wird.

Über die aktuelle Lage in unserer Gemeinde haben wir mit unserem Bürgermeister Günther Hildebrand gesprochen.

Sind schon UkrainerInnen in Ellerbek angekommen?
Über den offiziellen Weg haben wir noch niemand zugewiesen bekommen. Die Geflüchteten gehen zunächst in die Erstaufnahmeeinrichtungen, zum Beispiel in Neumünster und werden dann den Kreisen und von dort den Gemeinden zugewiesen. Als Grundlage für die Verteilung kommt sehr wahrscheinlich der sogenannte “Königsteiner Schlüssel” zur Anwendung. 

Ellerbeks Bürgermeister Günther Hildebrand

Aufgrund privater Initiativen und bestehender Verbindungen in die Ukraine sind aber bereits in zwei oder drei Haushalten in unserer Gemeinde Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht, darunter auch Kinder.

Dringend gesucht: Ukrainisch sprechende Lehrkräfte

Können die Kinder in der Grundschule in Ellerbek unterrichtet werden?

Ein Jugendlicher von 14 oder 15 Jahren wird wohl auf die Gemeinschaftsschule in Bönningstedt gehen, ein oder zwei Kinder in unsere Grundschule. Ideal wäre, wenn ukrainischsprachige Lehrkräfte sie unterrichten könnten. Denn wir gehen ja davon aus, dass die Familien so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Heimat möchten. Die Lehrkräfte lassen sich sicher nicht von heute auf morgen finden, aber es wird daran mit Hochdruck gearbeitet. 

Wie geht es weiter? Womit rechnet die Gemeinde in näherer Zukunft?

Bisher haben wir noch keine konkreten Angaben. Der Kreis möchte zunächst etwa 350 Geflüchtete im ehemaligen alten Krankenhaus Wedel unterbringen. Dort sind auch die zahlreichen Kinder unter sich, können miteinander kommunizieren und auch vergleichsweise unkompliziert in ihrer Sprache unterrichtet werden.

Wichtige Kontakte für EllerbekerInnen und Geflüchtete

An wen können sich EllerbekerInnen wenden, die Wohnraum anbieten möchten?

Ansprechpartnerinnen sind beim Amt Pinnau

  • Heidi Mohr, Telefon 04101/7972-242, E-Mail h.mohr@amt-pinnau.de
  • Cordula Schnitter, Telefon 04101/7972-261, E-Mail c.schnitter@amt-pinnau.de

Die beiden Kolleginnen führen eine Liste mit den Angeboten aus unserer Gemeinde, es gibt bereits einige. Sobald es akut wird, melden wir uns bei den EllerbekerInnen.

Und an wen wenden sich ukrainische Geflüchtete?

Frau Schnitter und ihre Kollegin Frau Quentin-Krane (Telefon 04101/7972-277, E-Mail d.quentin-krane@amt-pinnau.de) sind für Belange von Geflüchteten in den fünf Amtsgemeinden zuständig. Zu allererst müssten sich die UkrainerInnen aber unbedingt bei der Ausländerbehörde registrieren lassen. Dafür genügt zunächst eine E-Mail an abh.ukraine@kreis-pinneberg.de. 

Wir danken für das Gespräch.


Weitere hilfreiche Informationen haben wir für Sie zusammengestellt.

Für UkrainerInnen

  • Der Kreis Pinneberg bietet Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine (auch in Ukrainisch) unter anderem zu diesen Themen an:
    • Sofortmaßnahme nach Ankunft in Deutschland: Die Ausländerbehörde bittet die UkrainerInnen, sich unter abh.ukraine@kreis-pinneberg.de zu melden. Die Registrierung ist wichtig unter anderem für die Beantragung finanzieller Unterstützung und für die Sicherstellung medizinischer Versorgung
    • Wie bekomme ich Unterstützung (Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung)

Für hilfsbereite EllerbekerInnen

Und noch mehr Informationen

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: ELLERBEK HILFT nimmt keine Sachspenden an. Wir verfügen weder über Lagerräume noch über die erforderliche Logistik. Alternativ können Sie sich beispielsweise an das Sozialkaufhaus der AWO in Pinneberg oder die Kleiderkammern des DRK wenden. Vielen Dank.